Unstruttalbrücke. Foto: Deutsche Bahn AG, Wolfgang Klee
Ostwestfalen, 10.7.2025 | Die von der Initative Widuland und Landwirtschaftverbänden organisierte Petition gegen eine neue ICE-Schnellbahntrasse durch OWL hat Erfolg: Rund 38.000 Unterschriften wurden jetzt in Berlin übergeben. Das notwendige Ziel von 30.000 Unterschriften wurde damit weit übertroffen. Der Bundestag muss sich nun mit den Forderungen der Petition „Deutschlandtakt neu denken“ beschäftigen, teilten die Initiatoren aus Ostwestfalen mit. Der BUND hatte wie andere Naturschutzverbände die Petition unterstützt.
Die Unterzeichner sprechen sich damit für eine Neuberechnung des Deutschlandtaktes aus. Der aktuelle Zielfahrplan fordert für die Strecke Bielefeld-Hannover eine Fahrzeit von nur 31 Minuten, was nur durch Bau einer weder natur- noch klimaverträglichen Neubautrasse erreichbar wäre, auf der Züge mit 300 Stundenkilometern unterwegs sind.
Ziel der Petition ist es damit auch, durch eine Reduzierung der Höchstgeschwindigkeit im Fernverkehr und Verzicht auf manche Neubautrasse mehr Mittel freizumachen für den dringlichen Ausbau des gesamten vorhandenen Schienennetzes, insbesondere für den Regionalverkehr. Damit könne wirksam zur Mobilitätswende und damit zum Erreichen der Klimaziele beigetragen werden.
Von Ostwestfalen für ganz Deutschland
Die Petition war vor sechs Wochen von der Bürgerinitiative Widuland, dem Westfälisch-Lippischen Landwirtschaftsverband in Ostwestfalen und den örtlichen Landfrauen gestartet worden. In der Region gibt es eine breit getragene Ablehnung der Bahnpläne für den Neubau einer Hochgeschwindigkeitstrasse zwischen Bielefeld und Hannover. Die Petition wurde aber bewusst umfassender ausgelegt, weil es bundesweit zahlreiche ähnliche Initiativen gegen Neubaupläne gibt.
Die über 38.000 Unterschriften wurden am 9. Juli in Berlin dem Petitionsausschuss überreicht. Bis das Thema dann auf der Tagesordnung steht, werde es noch mehrere Monate dauern, so die Einschätzung der Initiative.