Kreisgruppe Bielefeld

Riding Ranch: Baustopp bleibt - BUND begrüßt Rücknahme des Eilantrags

16. Juni 2023 | Bundestagswahl, Landwirtschaft, Naturschutz

Hagedorn kommt einer Ablehnung durch das Gericht zuvor

Die Dachkonstruktion der großen Reitsporthalle wurden im Sommer 2022 trotz geltendem Baustopp errichtet. Die ca. 1600 qm großen Halle muss laut erster Betriebsbeschreibung "den Facetten des Reitsports" entsprechen, ist danach auf Westernreiten und Springreiten ausgerichtet.

Bielefeld, 16.06.2023 | Barbara Hagedorn hat ihren Eilantrag gegen den Baustopp zurückgenommen (NW und WB berichteten), nachdem das Verwaltungsgericht Minden sie dazu aufgefordert hatte. Der Vorstand des BUND Bielefeld sieht darin seine Kritik an der Baugenehmigung bestätigt. Mit der Rücknahme sei Hagedorn jetzt einer vom Gericht angekündigten ablehnenden Entscheidung zuvor gekommen.

„Ihren Eilantrag von 2022 hatte Barbara Hagedorn auf die von der Stadt erlassene Nachtrags-Baugenehmigung gestützt“, erläutert Adalbert Niemeyer-Lüllwitz. „Mit der Rücknahme wird jetzt anerkannt, dass auch diese Genehmigung baurechtlich nicht tragfähig ist. Der Gerichtstermin am 21. Juni soll als Teil des Hauptverfahrens dazu dienen, die für diese Entscheidung wichtigen Fragen mit den Gutachtern und Beteiligten zu erörtern.“

Petra Schepsmeier: „Es ist schon bemerkenswert, mit welcher Hartnäckigkeit Barbara Hagedorn der Öffentlichkeit ihr Bauvorhaben als rechtmäßig und sogar umweltfreundlich verkauft. Seit besagtem Eilantrag hat die Unternehmerin mit zahlreichen neuen Schriftsätzen und Gutachten versucht, auch das Verwaltungsgericht für sich zu gewinnen. Ganz offenbar geben ihre ein- und nachgereichten Bauunterlagen aber nicht her, was sie will. Voraussetzung für eine Baugenehmigung im Landschaftsschutzgebiet ist und bleibt die Anerkennung als landwirtschaftlicher Betrieb.“

Jürgen Birtsch: „Wenn Frau Hagedorn die Landschaft abschätzig als „Kuhweide“ bezeichnet, zeigt sie damit, dass ihr der Wert des Offenlandes nicht bekannt ist. Zahlreichen Arten bietet die naturnahe Kulturlandschaft in Holtkamp Lebensraum. Viele Insekten, so auch Wildbienen, sind auf grabfähige offene Stellen im Boden und die umgebenen Blüten angewiesen. Auch viele Vögel sind Nutznießer dieser Landschaft. Der in Holtkamp vorkommende Steinkauz wird seine Nahrung nicht auf Beton jagen können. Der Grund für das Engagement des BUND ist der Schutz dieser Landschaft.“

„Schlimm genug“, so Petra Schepsmeier, „dass Barbara Hagedorn durch den Fehler der Stadt überhaupt mit dem Bau beginnen konnte. Aber dass die Versiegelung wertvoller Böden trotz rechtsgültigem Baustopp und trotz Zwangsgeldern zunächst weiterging und mit allen Mitteln versucht wird, das Projekt salonfähig zu machen, zeigt: hier will jemand Sachzwänge schaffen.“

Adalbert Niemeyer-Lüllwitz: „Das Gericht hat noch einmal bestätigt, dass durch diese Bauarbeiten der Außenbereich und das Landschaftsschutzgebiet beeinträchtigt werden. Eine Reitsportanlage mit großen Baukörpern und der Versiegelung von 2 ha Weideland widerspricht dem hier ausgewiesenen Landschaftsschutzgebiet. Wir fordern die Stadt jetzt erneut auf, die Baugenehmigung zurückzunehmen und den Ursprungszustand wieder herstellen zu lassen.“

Bericht Westfalenblatt

Bericht Neue Westfälische Bielefeld 

 

 

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