Kreisgruppe Bielefeld

Wie klimafreundlich ist die geplante ICE Ausbau-/Neubaustrecke Hannover-Bielefeld?

16. August 2023 | BUND, Mobilität, Verkehr, Klimawandel

Tagungsband zur Fachtagung „ICE Hochgeschwindigkeitsstrecken und Klimawandel - Anspruch und Wirklichkeit

Vor dem Hintergrund des Bahnprojekts Hannover-Bielefeld und des im Frühjahr 2021 gestarteten Bürgerdialogs zu diesem Verkehrsinfrastrukturprojekt veranstaltete die Arbeitsgemeinschaft der Naturschutzverbände Ostwestfalen-Lippe und Niedersachsen am 5. November 2022 eine Fachtagung zum Thema „ICE Hochgeschwindigkeitsstrecken und Klimawandel - Anspruch und Wirklichkeit. Wie klimafreundlich ist die geplante ICE Ausbau-/Neubaustrecke Hannover- Bielefeld?“ im Preußenmuseum Minden. Organisiert wurde die Veranstaltung von den Landesverbänden Niedersachsen und NRW des NABU und des BUND, der Landesgemeinschaft Naturschutz und vom Lippischen Heimatbund. Unterstützt wurde die Tagung von der NUA NRW.

Maßgeblichen Anteil an Vorbereitung, Organisation und Durchführung der Fachtagung - insbesondere im technischen Bereich - hatte die Initiative Pro Ausbau aus dem Landkreis Schaumburg. Vor Ort nahmen rund 100 Personen daran teil. Zudem wurde die Veranstaltung als Livestream über das Internet übertragen. Der komplette Live-Mitschnitt ist auf der Plattform Youtube abrufbar.

Jürgen Birtsch, BUND-Kreisgrupe Bielefeld, forderte für den BUND: „Die Umwelt und Naturschutzverbände fordern den Paradigmenwechsel - weg von der Planung einer Superhochgeschwindigkeitsstrecke - hin zu einer energieeffizient schnellen und zuverlässigen Bahn, die flächendeckend gut angebunden ist.“

Karsten Otte, Sprecher Bezirkskonferenz Naturschutz,  resümierte in seinem Schlusswort, dass der Verkehrssektor hinsichtlich der Klimabilanzen ein desolates Defizit aufweise und daher außerordentlich gefordert sei, in Zukunft massive Klimagaseinsparungen zu leisten. Jede Verkehrsinfrastrukturmaßnahme darf daher nur genehmigt werden, wenn sie zu einer massiven CO2- Reduktion führt. Als Konsequenz forderte Otte einen Paradigmenwechsel bei der Bahnpolitik: Statt wenige überteuerte Großprojekte zu finanzieren, müsse die in Jahrzehnten kaputt gesparte Infrastruktur der Bahn saniert und ertüchtigt werden. Derzeit fahre die Bahn beim Projekt Hannover-Bielefeld noch komplett in die falsche Richtung. „Wir hoffen, dass da irgendwo ein Wendehammer kommt, dass man den Zug noch umdrehen kann.“ Unbedingt erforderlich dafür sei ein modifizierter offener Planungsauftrag des Bundesverkehrsministeriums an die Deutsche Bahn für die Strecke Hannover-Bielefeld. Nötigenfalls müsse ein solcher neuer Planungsauftrag durch die Abgeordneten des Deutschen Bundestags erzwungen werden.

Tagungsband zum Herunterladen (PDF)

 

 

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