Kreisgruppe Bielefeld

Neues Baugebiet am Biohof Bobbert gestoppt!

05. März 2020 | BUND, Nachhaltigkeit, Landwirtschaft, Naturschutz

Großer Erfolg für die Umweltverbände: Stadtentwicklungsausschuss lehnt Bebauungsplan am Biohof Bobbert in Quelle ab

Blick vom Gehweg Wilfriedstraße-Alleestraße über die für die Bebauung vorgesehene Fläche zum Teutoburger Wald. Sie ist Teil einer wertvollen Frischluft- und Klimaschneise vom Teutoburger Wald in den Ortskern von Quelle.

In seiner Sitzung am 3. März hat der Stadtentwicklungsausschuss den Bebauungsplan für ein weiteres Wohngebiet unmittelbar am Biohof Bobbert in Quelle abgelehnt. Damit folgte der Ausschuss mit den Stimmen von Grünen und SPD und gegen die Stimmen von CDU und FDP der Kritik der vier Bielefelder Umweltverbände, die auch vom Naturschutzbeirat geteilt wurde.

Baudezernent Gregor Moss (CDU) kritisierte den Beschluss. Der Ausschuss sei vor der Kritik der Umweltverbände „eingeknickt“, so der Baudezernent. „Man muss nur beharrlich sein und eine gute Story haben, dann kommt man zum Ziel und der Stadtentwicklungsausschuss kapituliert." Dass es eine Vielzahl triftige Sachgründe gibt, die gegen diese Bebauung sprechen, ist bei Moss und der Bauverwaltung offenbar nicht angekommen.

Kern unserer Kritik: Die Bebauung gefährdet einen für die Nahversorgung im Stadtbezirk und für eine ökologische Landnutzung wichtigen Biobauernhof mit Hofladen. Zudem würde eine wichtige Klima- und Frischluftschneise unterbrochen und eine schützenswerte Grünlandfläche zerstört. Mit überwiegend geplanten Einfamilienhäusern stände das neue Wohngebiet im Widerspruch zum dringend notwendigen flächensparenden Bauen. Es wäre damit auch kein Beitrag, die Probleme auf dem Wohnungsmarkt zu lösen. Die Kritik von Baudezernent Moss (CDU) an dem Beschluss ist deshalb aus Sicht des BUND Bielefeld überhaupt nicht nachvollziehbar.

Bauen, bauen, bauen – egal, welche Eingriffe damit verbunden sind und welche Folgen das hat. Das ist offenbar die Devise der Bauverwaltung in dieser Stadt. Es werden seit einigen Jahren mehr und mehr Bebauungspläne vorgelegt, die aus Sicht des Natur-, und Umwelt- und Klimaschutzes inakzeptabel sind. Begründete Bedenken werden in den meisten Fällen vom Tisch gewischt. Neben der Verkehrswende benötigen wir in der Stadt dringend auch eine Trendwende zum flächensparenden Bauen und zu einer Reduzierung des Flächenverbrauches.

Bericht der Neuen Westfälischen

Stellungnahme der Umweltverbände

 

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