Kreisgruppe Bielefeld

Flächenverbrauch verringern – BUND fordert flächensparende Stadtplanung!

22. Mai 2017

Resolution der Mitglieder-Vollversammlung der BUND-Kreisgruppe Bielefeld

Potenzielle Gewerbefläche in Oldentrup  (Foto BUND Bielefeld)

In den letzten 60 Jahren hat sich die Siedlungs- und Verkehrsfläche in Deutschland mehr als verdoppelt. Aktuell wird täglich eine Fläche von ca. 69 Hektar neu bebaut. Das entspricht etwa der Größe von ca. 100 Fußballfeldern. Diese Entwicklung geht besonders zu Lasten von biologischer Vielfalt und landwirtschaftlichen Nutzungen. Bundes- und Landesregierung wollen deshalb den weiteren Flächenverbrauch deutlich reduzieren. Die Bundesregierung verfolgt das Ziel, den deutschlandweiten Flächenverbrauch auf 30 ha / Tag zu reduzieren. Das entspräche in NRW eine Reduzierung von aktuell ca. 10 ha auf 5 Hektar täglich.  

Dazu im Widerspruch stehen aktuelle Planungen der Stadt Bielefeld, in großem Umfang neue Baugebiete auszuweisen.

Die Mitglieder-Vollversammlung der BUND-Kreisgruppe Bielefeld hat dazu am 06.05.2017 folgende Resolution beschlossen:

Der Verbrauch an freier Landschaft muss erheblich verringert werden. Die Stadt Bielefeld hat momentan 29 Verfahren laufen für Wohnungs-Bebauungspläne bzw. Änderungen. Dabei geht es um fast 85 ha Fläche für ca. 1950 Wohneinheiten bzw. Plätze. Darüber hinaus existieren 32 aktuelle rechtsverbindliche Bebauungspläne. Weiterhin kommt das Vielfache an Versiegelungsfläche gemäß der in der Regel erfüllten Wünsche von Unternehmen an  Gewerbegebieten dazu und in Folge voraussichtlich eine Menge an neuen Straßen. Entsprechend verschwindet landwirtschaftliche Fläche und vermindert sich Erholungsraum für die Bevölkerung. Auch Tier- und Pflanzenarten verschwinden aus Bielefeld, wie z.B. Rebhühner, Kiebitze, Feldlerchen und etliche Schmetterlingsarten. 

Es fehlt ein flächensparender Gesamtplan für die Stadt, der allen gerecht wird. Statt die besten Ackerböden für raumgreifende Flachbauten anzubieten sollten Industriebrachen in der Stadt vordringlich genutzt werden, statt neuer Siedlungen mit Einfamilienhäusern auf der grünen Wiese sollte durch Aufstocken und Baulückenschluss in der Stadt Wohnraum geschaffen werden. Auch Beratung zum Umbau für Witwer/Witwen, die allein in zu großen Häusern verblieben sind, wäre eine Möglichkeit. Wir fordern die Politik auf, dringend nachhaltig zu handeln, damit auch zukünftige Generationen noch eine Chance auf ein lebenswertes Bielefeld haben.

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