Kreisgruppe Bielefeld

Teurer Atomdeal zum Jahrestag von Fukushima: Milliarden für Stromkonzerne

09. März 2021 | Atomkraft, BUND, Energiewende, Klimawandel

10jähriges „Jubiläum“ der Reaktorkatastrophe von Fukushima. Bündnis „Bielefeld steigt aus“ kämpfte für Atomausstieg. AKW Grohnde wird in diesem Jahr abgeschaltet. BUND kämpft weiter für die Energiewende.

Das AKW Grohnde wird bis Ende dieses Jahres endgültig abgeschaltet. Fotos: BUND Bielefeld

5. März 2021: Vattenvall bekommt 1,4 Milliarden, RWE 880 Millionen. 80 Millionen gehen an EnBW und 42,5 Millionen an Preussen Elektra. Die Zahlungen dienen dem Ausgleich für Reststrommengen, die die Unternehmen nicht mehr erzeugen können und als Ausgleich für entgangene Investitionen. Die AKW-Betreiber kassieren Geld, weil 2010 die damalige schwarz-gelbe Bundesregierung eine schizophrene Atompolitik machte. Ohne Not setzten Merkel und Westerwelle eine AKW-Laufzeitverlängerung gegenüber dem rot-grünen Atomausstieg durch, um dann 2011 unter dem Schock von Fukushima alles wieder zurück zu drehen.

Vor 10 Jahren: Atom-Katastrophe von Fukushima

Heute vor zehn Jahren, am 11. März 2011, vertrieb der Super-Gau im japanischen Atomkraftwerk Fukushima zehntausende Menschen aus ihrer Heimat und verstrahlte weite Gebiete. Die Folgen sind noch heute erlebbar: Menschen leiden gesundheitlich, Gebiete sind unbewohnbar, die Lagerung von Millionen Tonnen radioaktiver Abfall ist ungelöst.

Das dramatische Ereignis stellte jedoch auch eine Wende in der deutschen Energiepolitik da. Mit dem Supergau in Japan konnte die Regierung ihre Atomkraftpläne endgültig nicht gegen die Bevölkerung durchsetzen. Die damaligen CDU/FDP Regierung unter Merkel hatte im Auftrag der Atomkonzerne die Laufzeiten alter Kernkraftwerke deutlich verlängert. Dagegen hatten viele Menschen mit großen Demonstrationen bereits im Herbst 2010 protestiert. Die Laufzeitverlängerung musste schließlich im August 2011 zurückgenommen werden.

Bündnis „Bielefeld steigt aus“

Vor Ort haben Mitglieder des BUND mit anderen Interessierten das Anti-Atom- Bündnis „Bielefeld steigt aus“, gegründet. Das Bündnis konnte mit vielen kreativen Protesten erreichen, dass bereits am 07.04.2011 der Rat der Stadt Bielefeld beschlossen hat, spätestens 2018 aus der Beteiligung der Stadtwerke Bielefeld am Atomkraftwerk Grohnde auszusteigen und ein neues Energiekonzept für Bielefeld zu erstellen.

Der Erfolg der Anti Atombewegung ist ein Beispiel dafür, dass sich breite gesellschaftliche Bündnisse gegen mächtige Konzerninteressen durchsetzen können. Ein wichtiger Grundstein für den Beginn der Energiewende wurde damals gelegt.

Das AKW Grohnde geht in diesem Jahr endgültig vom Netz, der letzte deutsche Atommeiler Ende 2022. Damit endet aber der Einsatz des BUND für den Atomausstieg nicht: Wohin mit dem Atommüll? Was passiert mit den Zwischenlagern? Besonders die immer noch ungelöste „Entsorgungsfrage“ wird uns noch lange Zeit beschäftigen. Der BUND tritt auch gegen eine Renaissance der Atomkraft unter falschen Klimaschutzargumenten und für einen konsequenten Ausbau der erneuerbaren Energien ein. Die teuren und gefährlichen Atomkraftwerke müssen weltweit abgeschaltet werden. Für den BUND Bielefeld erklärt dazu Vorstandsmitglied Petra Schepsmeier: „Der Atomausstieg ist ein zentraler Baustein für eine zukunftsfähige Energieversorgung, die auf Energieeffizienz und erneuerbare Energien setzen muss.“

Weitere Infos:

BUND NRW: Atomenergie muss Geschichte werden!

Infos des BUND zum Automausstieg und der Zeit danach

Infos des BUND zur Energiewende

 

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