Mit einem Aktionsstand demonstrierte der BUND Bielefeld am 27. September mit Unterstützung der BUNDjugend gegen den vierspurigen Ausbau der Herforder Straße. Die B 61 soll hier bis an die 100 m entfernt liegende BUND-Obstwiese herangebaut werden. Zusätzlich sind auf beiden Seiten Erschließungsstraßen für die hier liegenden Wohnhäuser geplant. Auf diese Straßen soll auch der Radverkehr abgeleitet werden. Radwege, die aktuell noch an beiden Seiten der Straße vorhanden sind, sind nicht eingeplant.
Mit Flatterband wurde an dem Tag der riesige Flächenverbrauch eines solchen Straßenausbaus markiert. „Wer hat das denn zu verantworten?", "Drehen die Straßenbauer jetzt durch" oder „Das ist ja unglaublich" waren Reaktionen von Gästen am BUND-Stand. Die Stadt redet von nötiger Verkehrswende, doch was passiert hier? Dieser Straßenausbau passt in kein Konzept von Verkehrswende oder Klimaschutz in der Stadt. Der BUND fordert die Stadt auf, diese Planung zu beenden.
Das Gleiche gilt für den am anderen Ende der Stadt geplanten Ausbau der B 61 nach Gütersloh. Über 2000 Radfahrer*innen beteiligten sich mit Unterstützung des BUND am 22. September an eine Fahrraddemo gegen diesen Ausbau.
Der vierspurige Ausbau der B 61 zwischen Bielefeld und Gütersloh sowie Gütersloh und Rheda-Wiedenbrück ist im Bundesverkehrswegeplan 2016 als "vordringlicher Bedarf" eingestuft worden. Nach aktueller Planung ist mit dem Ausbau erst in einigen Jahren zu rechnen, erste Vermessungen sind jedoch bereits erfolgt. Die Baukosten werden bislang auf rund 40 Millionen Euro geschätzt, bei einer Bauzeit von vier bis fünf Jahren.
Obwohl parallel gerade die A 33 neu gebaut und die A 2 ausgebaut wurde, ist hier ein vierspuriger Ausbau geplant. Diese Planung ist nicht mehr zeitgemäß! Dem Ausbau wird eine der wertvollsten Alleen in OWL im Wege stehen. Anstatt hier den dringend nötigen Radschnellweg zu bauen, wird einseitig der Autoverkehr gefördert. Die neue Straße ist mit eine erheblichen Flächenverbrauch, Umweltzerstörung, mehr Abgasen und Verkehrslärm für die Anwohner verbunden. Damit wird an einer völlig überholten Verkehrspolitik festgehalten. Zudem löst der Ausbau nicht die Probleme des leider immer noch zunehmenden Autoverkehrs. Trotz des Ausbaus wird die Staugefahr zunehmen, denn die Ampelkreuzungen in Isselhorst und Avenwedde werden bleiben.
Der BUND fordert deshalb einen sofortigen Planungsstopp und die Streichung des Ausbaus der B 61 aus dem Bundesverkehrswegeplan. Die hierfür eingeplanten Steuergelder sollten Bundesregierung in die Verkehrswende und den Klimaschutz investiert werden. Die Stadt Bielefeld fordern wir auf, diese Forderungen zu unterstützen. Der Straßenausbau widerspricht dem Ziel der Stadt Bielefeld, den Autoverkehr bis 2030 deutlich zu reduzieren. Stattdessen sollte der schon längere Zeit diskutierte Radschnellweg höher priorisiert und gebaut werden.