Das Team "3 Monate ohne Auto". Foto: Stadt Bielefeld
Seit 2019 arbeitet - ausgelöst durch die Erklärung des Klimanotstandes - der Bielefelder Klimabeirat. Damit Klimaschutz als gesamtgesellschaftliche und gesamtstädtische Aufgabe verstanden wird, bringt sich der Bielefelder Klimabeirat als Bindeglied zwischen Stadtgesellschaft sowie Politik und Verwaltung sowohl unterstützend als auch mit Impulsen ein. Der BUND arbeitet neben anderen NGOs im Beirat mit. Für die Arbeit steht im Haushalt ein Budget zur Verfügung, zu dessen Verwendung der Beirat Empfehlungen ausspricht.
2021 hat der Beirat die Idee einer Aktion „3 Monate ohne Auto“ entwickelt und dazu dem Ausschuss für Klima- und Umweltschutz (AfUK) eine Empfehlung zur Durchführung vorgelegt. Das Ziel: Als Alternative zum Auto die vielfältigen Möglichkeiten klimafreundlicher Mobilität persönlich „erfahrbar“ machen. Nach positivem Beschluss des AfUK wurde das Umweltamt mit der Durchführung beauftragt.
Positive Resonanz!
In zwei Projektdurchläufen haben insgesamt 100 Bielefelder*innen mitgemacht. Ohne eigenes Auto waren sie zu Fuß, per Rad, mit Carsharing oder öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs. Als finanziellen Ausgleich für Zusatzausgaben wie Tickets usw. gab es jeweils bis zu 400 Euro aus dem Klimabudget des städtischen Haushalts. Die Universität Bielefeld bereitete die Ergebnisse wissenschaftlich auf. Aus der Evaluation sollen Rückschlüsse zur Weiterentwicklung der städtischen Verkehrsstrukturen sowie für die Ansprache von Bürger*innen gezogen werden.
Preisverleihung in Berlin – Warum ohne Würdigung des Klimabeirats als Ideengeber?
Die Stadt Bielefeld wurde jetzt beim Wettbewerb „Klimaaktive Kommune 2022“ für dieses Projekt ausgezeichnet. Die Preisverleihung fand im Rahmen der Kommunalen Klimakonferenz im November 2022 in Berlin statt. Der Gewinn ist mit 25.000 Euro Preisgeld dotiert, das wieder in Klimaprojekte zu investieren ist.
Umweltdezernent Martin Adamski nahm als Vertreter der Stadt Bielefeld den Preis in Empfang. Die Bielefelder Presse berichtete ausführlich, und auch im jüngsten Klima-Rundbrief feiert das Umweltamt die Auszeichnung. Leider fehlten dabei Hinweise auf den Urheber des Projekts, den Klimabeirat Bielefeld. Der BUND findet, dass die wichtige ehrenamtliche Arbeit im Klimabeirat gewürdigt und der Bielefelder Stadtgesellschaft sichtbar gemacht werden muss.
Infos zum Wettbewerb
Ausgeschrieben wird der Wettbewerb vom Deutschen Institut für Urbanistik mit Förderung der Nationalen Klimaschutzinitiative des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz. Kooperationspartner sind der Deutsche Städtetag, der Deutsche Landkreistag und der Deutsche Städte- und Gemeindebund.