Der BUND NRW unterstützte am 14. Februar den Klimastreik, hier in Düsseldorf. Foto: BUND
Im laufenden Bundestagswahlkampf spielt Umwelt- und Klimapolitik leider kaum eine Rolle. Wir finden: Das ist ein großes Problem. Wir haben nur noch wenige Jahre Zeit, ökologische Weichenstellungen voranzutreiben um das 1,5 Grad-Ziel noch zu erreichen. Diese Bundestagswahl ist auch eine Klimawahl.
Klimaschutz und soziale Gerechtigkeit sind die Zukunftsthemen, die wieder mehr in den Fokus der Politik gehören. Leider stellen aktuell viele Parteien sogar zentrale Bausteine für den Klimaschutz infrage. Sie klammern sich an den Verbrennungsmotor, wollen Gasheizungen ungebremst weiter erlauben, den Ausbau erneuerbarer Energien stoppen und sogar zurück zur Atomkraft.
Die Bundestagswahl ist die große Chance zu zeigen, wie wichtig Natur- und Klimaschutz sowie soziale Gerechtigkeit für unser Land sind. Fortschritte gibt es aber nur, wenn wir gemeinsam Druck machen und auf die Straße gehen. Deshalb beteiligte sich der BUND auch bundesweit am Klimastreik. Wir wollen deutlich machen: Am 23. Februar #natürlichWählen.
Die BUND-Forderungen zur Bundestagswahl 2025
Die neue Bundesregierung muss unser Klima, die Biodiversität und Ressourcen konsequent schützen.
Natur wiederherstellen und erhalten!
Bedrohte Lebensräume müssen geschützt und wiederhergestellt werden. Dafür brauchen Länder und Kommunen Unterstützung. Bestehende Möglichkeiten können etwa durch gemeinsame Programme von Bund und Ländern ergänzt werden. Wo Bauprojekte nicht zu vermeiden sind und in die Natur eingegriffen wird, reichen Ersatzzahlungen nicht aus. Stattdessen muss in der Nähe ein Ausgleich geschaffen werden.
Gerechte und ökologische Agrarpolitik jetzt!
Die Landwirtschaft trägt zur Biodiversitäts- und Klimakrise bei und leidet gleichzeitig darunter. Der BUND fordert deshalb eine Agrarpolitik mit guten Marktregeln, fairen Erzeuger*innen-Preisen und begleitenden Anpassungen, etwa bei der Mehrwertsteuer. Nur so wird gutes Essen für alle möglich. Wir brauchen mehr Ökolandbau mit weniger Tieren, die dafür besser gehalten werden. Außerdem muss die neue Bundesregierung den Einsatz von Pestiziden reduzieren und gentechnikfreie Erzeugung ermöglichen.
100 Prozent erneuerbare Energieversorgung – dezentral und demokratisch!
Nur eine 100-prozentige erneuerbare Energieversorgung ist sicher und klimafreundlich. Dafür müssen die Erneuerbaren schnell und naturverträglich ausgebaut werden – dezentral und unter Beteiligung der Bürger*innen. Debatten um einen Wiedereinstieg in Atomenergie bringen uns nicht voran. Genauso wenig wie Märchen von Rettung durch CCS (Carbon Capture and Storage) oder blauem Wasserstoff, durch den wir weiterhin abhängig von Erdgas wären. Deutschland muss bis 2030 aus der Kohle aussteigen. Wir brauchen rein erneuerbaren Strom bis 2035 und eine Strategie zum fossilen Gasausstieg bis spätestens 2040.
Wärmewende sozial gerecht organisieren!
Die Wärmewende muss beschleunigt werden, um das Klima zu schützen und Verbraucher*innen vor hohen Kosten zu bewahren. Mehr Gebäude müssen gedämmt, fossile Heizungen schneller ausgetauscht und die Wärmeplanungen der Kommunen verbindlich werden. Dieser Umstieg muss fair geschehen. Wir fordern eine verlässliche, sozial gerechte Förderung und einen wirksamen Schutz der Mietenden vor steigenden Warmmieten.
Umweltfreundliche und bezahlbare Mobilität für alle!
Für eine klima- und sozial gerechte Mobilität brauchen wir deutlich mehr Investitionen in den öffentlichen Nahverkehr und die Schiene. Deutschland muss die Finanzierung des günstigen Deutschlandtickets sichern, statt Geld in neuen Autobahnen zu versenken. Der Ausstieg aus dem Verbrennungsmotor beim Pkw muss bis 2030 vollzogen sein.
Die BUND-Forderungen zur Bundestagswahl: https://www.bund.net/mitmachen/bundestagswahl/