Baderbach-Aue gerettet?

Naturnahe Aue des Baderbaches mit Auenwald und Feuchtwiesen im Bereich des geplanten Rückhaltebeckens. Foto: BUND

Die mögliche Zerstörung eines wertvollen Abschnittes der Baderbach-Aue durch Bau eines Regen-Rückhaltebeckens ist vorläufig gestoppt. Die Verwaltung der Stadt hat den Bauantrag zurückgezogen. Die Naturschutzverbände hatte ausführlich Stellung genommen und nachgewiesen, dass die Planung wertvolle und geschützte Auen-Biotope zerstören würde und den Zielen der EU-Wasserrahmenrichtlinie widerspricht. Der sehr naturnahe Baderbach ist hier mit seinen Auwald im Biotopkataster NRW als „schützenswerter Biotop“ eingetragen. Gefordert wurde, dass das Regenwasser stattdessen in den umliegenden, teilweise stark versiegelten Siedlungs- und Gewerbegebieten dezentral durch geeignete Maßnahmen zurück gehalten werden müsse.

Am 1. Juni stand das Thema auf der Tagesordnung im Ausschuss für Umwelt und Klimaschutz. Die Mehrheitskoalition war der Kritik der Naturschutzverbände gefolgt und hatte einen Antrag eingebracht. Darin wurde die Planung abgelehnt und die Entwicklung eines Konzeptes gefordert, bei dem das im Einzugsgebiet anfallende Regenwasser vor Ableitung in den Baderbach dezentral aufgefangen und genutzt wird, womit der Bau eines Retentionsbeckens überflüssig würde.

Offensichtlich blieb die von den Naturschutzverbänden und der Mehrheitskoalition gemeinsam geäußerte Kritik nicht ohne Wirkung. Es kam nicht mehr zu einer Abstimmung, da die Vorlage der Verwaltung zuvor zurückgezogen wurde. Zugleich wurde eine komplette Überarbeitung angekündigt. Der BUND wird zusammen mit seinen Partnern an dem Thema dran bleiben und weiterhin um Lösungen kämpfen, die im Einklang mit Naturschutz, Gewässerschutz und Klimaanpassung stehen.

Weitere Infos:

Vorlage der Verwaltung

Stellungnahme der Naturschutzverbände

Bericht der Neuen Westfälischen Zeitung vom 15.6.2021

Bildstrecke: Baderbach - Bereich eines geplanten Regenrückhaltebecken in Stieghorst