Wer sich möglichst kompakt über die Trinkwasser-Vorkommen, -Versorgung und -Reserven in Bielefeld informieren möchte, kann dies über die Vortrags-Dateien von Umweltamt und Stadtwerke Bielefeld GmbH im Ausschuss für Umwelt und Klima am 10.01.2023 tun. Diskussionswürdig ist u.a., welche Grundwasser-Entnahmerechte aufgrund des Klimawandels und damit einhergehender möglicherweise reduzierter Grundwasserneubildung den Stadtwerken Bielefeld GmbH zukünftig bei wieder steigendem Bedarf noch erteilt werden können. Dazu folgende Textauszüge und PDF-Darteien.
Auswirkungen des Klimawandels
Die seit rund 10 Jahren unterdurchschnittlichen Niederschläge wirken sich inzwischen auch auf die Grundwasserstände in den Wassereinzugsgebieten der Wasserwerke aus. Die Folgen des Dürrejahres 2018 und der Trockenjahre 2019 und 2020 sind bisher nicht ausgeglichen, so dass aktuell unterdurchschnittliche Wasserstände im Vergleich zu den langjährigen Mittelwerten zu beobachten sind. Im direkten Vergleich zum Mai des Vorjahres lagen die Grundwasserstände aber teilweise einige Dezimeter höher, eine positive Folge der ergiebigen Niederschläge im Februar 2022 (s. Abb. 6). Grundsätzlich lässt sich anhand der Grundwasserganglinien ein Rückgang der Grundwasserneubildungsraten um ca. 10 – 20 % feststellen. Es ist wichtig, diese Entwicklung zu beobachten, um im Bedarfsfall rechtzeitig reagieren zu können.
Gefährdungsanalyse
Neben den quantitativen Auswirkungen des Klimawandels auf die Grundwasserleiter werden seit Jahrzehnten auch qualitative Beeinträchtigungen des Grundwassers beobachtet. Die zunehmende Versauerung der Niederschläge und die hieraus resultierenden Folgen machen sich im oberflächennahen Grundwasser der Senne bemerkbar. Die Versauerung der Niederschläge führt zur Aluminiummobilisierung und zum CO2-Überschus im Grundwasser. Die mit Abstand größten Probleme qualitativer Art im Grundwasser stellen nach wie vor die chlorierten Kohlenwasserstoffe (CKW) wie Trichlorethen, Tetrachlorethen und Vinylchlorid (VC) dar. Diese Schadensfälle konnten in den letzten Jahrzehnten innerhalb der Wasserschutzgebiete erfolgreich saniert werden, dennoch müssen im WSG Ummeln weiterhin zwei Grundwasserschäden hydraulisch abgefangen werden. Zu den weiteren auffälligen Parametern gehören Chloride, Ammonium sowie Nitrate. Innerhalb der Bielefelder WSG liegen die Nitratgehalte unterhalb des gesetzlichen Grenzwertes für Trinkwasser von 50 mg/l. Dieses liegt hauptsächlich an der städtischen Struktur mit wenig intensiver Landwirtschaft sowie an der erfolgreichen Kooperation zwischen Land- und Wasserwirtschaft mit dem Ziel einer wasserschonenden Landbewirtschaftung
Trinkwasserversorgung in Bielefeld, Vortrag in der AfUK-Sitzung am 10. Januar 2023: Dipl.-Geol. Adam Marek, Umweltamt, Abteilungsleiter Grundwasser, Dipl.-Geol. Olaf Kulaczewski, Asset Manager Wasser und Geologe der Stadtwerke Bielefeld Gruppe: