Streuobstwiesen sind Kulturbiotope, und Obstbäume sind Kulturpflanzen, die auf Pflege- und Erhaltungsschnitte angewiesen sind. Am Samstag, 7. März haben BUND-Aktive und Interessierte bei den 20 Hochstammobstbäumen einen Erhaltungsschnitt durchgeführt. Für Interessierte wurde dabei ein ca. dreistündiger Schnittkurs durchgeführt.
Ziel des Obstbaumschnittes ist es, eine statisch stabile Krone mit tragenden Leitästen zu entwickeln. Naturnah entwickelte Baumkronen sollten mindestens über einen zentralen senkrechten Leitast und mindestens drei gleichmäßig abzweigende Seitenleitäste verfügen. Beim Baumschnitt werden diese Leitäste durch Eingriffe gefördert. In den Baum hineinwachsende sogenannte „Wasserschosse“ werden dazu entfernt.
Beim Erhaltungsschnitt werden vorhanden Blütenknospen möglichst geschont, damit Fruchtertrag erzielt werden kann. Mit Anschnitten von Ästen können sowohl die Blütenknospenbildung als auch die Leitäste gefördert werden. Hauptziel ist es, dass die Bäume gesund bleiben und ein hohes Alter erreichen. Selbstverständlich geht es auch darum, dass die Bäume Fruchterträge bringen. Denn der Erhalt von Streuobstwiesen kann nur gelingen, wenn die Wiesen auch genutzt werden.
Vor Beginn der Schnittmaßnamen wurden diese Möglichkeiten am Baum erörtert. Bei jedem Baum gibt es immer unterschiedlichen Optionen, die abgewogen werden müssen. Die jeweils einzusetzenden Werkzeuge wurden vorgestellt: Bauschere, Astschere, Baumsäge, Teleskop-Baumschere. Die Teilnehmenden konnten nach der Einführung in Schnittgrundsätze selbst Schnittmaßnahmen durchführen.
Weitere Infos
Obstbaumschnitt in der BUND-Obstwiese. Erhaltungsschitt bei den überwiegend ca. 10 Jahre alten Apfelbäumen Anfang März 2020