Kreisgruppe Bielefeld

Handy-Sammlung für die Umwelt

08. April 2019 | BUND, Nachhaltigkeit, Ressourcen & Technik

Schüler des Rudolf-Rempel-Berufskolleg übergeben gefüllte Sammelbox an den BUND

Übergabe der gefüllten Handy-Sammelbox im Rudolf-Rempel-Berufskolleg. Im Bild von links: Lehrer Andreas Erdmann, Jürgen Birtsch (BUND), Schüler Medin Jashari und Edvin Kapetanovic, Adalbert Niemeyer-Lüllwitz (BUND), Lehrerin Beate Scheele und Schüler Haytham Bouazza, Foto: BUND

Viele Millionen Handys lagern ungenutzt in deutschen Schubladen. Viele werden gedankenlos im Hausmüll entsorgt, obwohl sie recycelt werden können. Wertvolle und seltene Metalle lassen sich so wieder verwerten. Schülerinnen und Schüler des Rudolf-Rempel-Berufskolleg (RRBK) in Bielefeld-Brackwede haben deshalb eine Handy-Sammlung gestartet. Jetzt wurde die erste gefüllte Sammelbox mit über 80 Handys an den Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) übergeben, der die Sammelaktion bundesweit unterstützt. Die RRBK-Schüler Haythan Bouzza, Medin Jashori und Edvin Kaptanovic übergaben die Sammelbox an Jürgen Birsch und Adalbert Niemeyer-Lüllwitz von der BUND-Kreisgruppe Bielefeld. Mit dabei die Lehrerin Beate Scheele und Lehrer Andreas Erdmann. Die BUND-Vertreter bedankten sich für den Einsatz der Schülerinnen und Schüler und freuten sich darüber, dass die beispielhafte Umweltaktion fortgesetzt werden soll.  

Schülerinnen, Schüler und BUND arbeiten bei der Sammlung mit dem bundesweiten Rücknahmesystem „Mobile-Box“ zusammen. Etwa 10 % der Mobiltelefone werden innereuropäisch wiederverwendet, nachdem sie geprüft, teilweise repariert und vollständig von persönlichen Daten bereinigt wurden. Dies entspricht einem der zentralen Grundsätze des Kreislaufwirtschaftsgesetzes: Wiederverwendung vor Verwertung. Die Masse der gesammelten Handys wird einem zertifizierten Recycling-Betrieb übergeben. Dort werden die Handys in einzelne Materialfraktionen zerlegt, die anschließend in großen Schmelzofen-Anlagen recycelt werden. So werden wertvolle und teils sehr seltene Rohstoffe wie Gold, Silber und Kupfer wiedergewonnen. Diese müssen nicht mehr umweltschädigend in Bergwerken auf der ganzen Welt abgebaut werden.

Zusätzlich spendet „Mobile-Box“ bis zu 1 € für jedes gesammelte Mobiltelefon in Abhängigkeit zur Anzahl der wiederverwendbaren Geräte an lokale Umweltschutzprojekte des BUND. Damit kann mit jeder Spende ein weiterer Beitrag zum Umweltschutz geleistet werden. Dass sich Recycling lohnt, belegen folgende Zahlen: in den geschätzten ungenutzten 124 Millionen Handys in Deutschland sind etwa folgende Metallmengen enthalten: 2,9 Tonnen Gold, 30 Tonnen Silber und 1.100 Tonnen Kupfer, die recycelt werden können. Allerdings auch Schadstoffe, die umweltgerecht behandelt werden müssen. Alte Mobiltelefone gehören daher nicht in den Hausmüll, sondern müssen – wie andere Elektrogeräte auch – getrennt gesammelt werden.

Der BUND würde sich darüber freuen, wenn solche Handy-Sammlungen auch an anderen Schulen oder an anderen geeigneten Stellen durchgeführt würden. Wer eine Sammelstelle einrichten möchte, findet hier Infos: http://mobile-box.eu/ oder beim BUND unter https://www.bund-nrw.de/themen/mensch-umwelt/technischer-umweltschutz/aktiv-werden/bund-handyrecycling/

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